Mis Bänkli

Still stahts am Wiesebord

Ruhig fascht en heilige Ort

Us ächtem Holz

Roti Farb das isch sin stolz

D’Schrift wiis schön gschwunge

Wiis uf rot guet glunge

 

Wieviel Lüt sind uf däm Bänkli gsässe

Dä Stress und d’Sorge vergässe

Nöd müesse hetze

D’Seel is Freii setze

Eifach chöne abschalte

D’Natur bestuune, la walte

 

Ich sitze da, duen träume

Vor mir grüeni Wiese, blüehendi Bäume

En Puur duet Weize sähe

Ueber mir chreised Chrähe

Ich muess nöd is Usland gah

S’wahri Glück liit doch so nah

 

Es isch zum schreie

Wer duet d‘Bänkli verspraye

Allgemeinguet eifach demoliere

Under glichgsinnte Kollege plagiere

Aber eis isch sicher, isch klar

Au die werdet Erwachse in ä paar Jahr

 

S’Grosi mit gmüetlichem Schritt

Nimmt ihri Enkelin mit

Gaht zum Bänkli a dä Platz

Mit ihrem liebe Schatz

Sie verzellt ihre alti Sage

Und Gschichte us früehnere Tage

 

En Wanderer mit gnaglete Schueh

Suecht uf äm Bänkli sini Rueh

Us em Rucksack öpis ässe

Churz die gschwullne Füess vergässe

Wohii gaht dä fremdi Maa

Am liebschte möcht ich mit ihm gah

 

D’Abigsunne füürig rot

Verlaht langsam dä stilli Ort

S’Betzytglöggli träit sin Klang da uäh

I mim Innere gits langsam Rueh

Es wird dunkel, über mir lüchtet s‘Stärnedach

Wie es Gebät murmlet undä dä Bach

 

En Käuzliruef ertönt

Dä Flieder sin Duft verströmt

En Stärnehimmel – d’Ewigkeit

Wieviel hät die Wält für eus bereit

Was isch das für ä Macht

Wo das für eus Mänsche macht

 

Langsam chunt dä Vollmond über dä Gipfel

Streichlet silbern die alte Baumwipfel

Zwei jungi Mänsche Hand in Hand

Sitzed uf äm Bänklirand

Fescht umschlunge

Die zwei Herze fascht zersprunge

 

Dä Vollmond zeigt sis Gsicht

Dä Jüngling am Schatz ewigi Treui verspricht

Lang sinds zämegsässe

Die ganz Wält vergässe

E unbeschrieblichs Gfühl, en Gnuss

Bim Vollmond dä erschti Kuss

 

Und duet ä Mänscheseel euses Dorf verlah

Mues ich zum Bänkli gah

Mich verneige vor däm Mänscheläbe

Ihm wünsche Gottes Säge

Begleite die Seel mit minene Gedanke

Na eimal däm Mitmänsch danke

 

Bevor ich muess die Wält verlah

Lönd mich na eimal zum Bänkli gah

Füehret mich det hii

Lönd mich äleige sii

Na eimal mis Plätzli gseh

Abschied näh duet doch so weh

 

 

 

Abschied näh vo däre Bank

Für alles säg ich herzlich Dank

Ich hoff, dass i dä Ewigkeit

Für mich es Bänkli isch bereit

Um vo det chöne abeluege

Wer uf mim Bänkli duet ruebe

 

 

Amigo Nokitto